Die vergangene Saison hat es uns allen vor Augen geführt:
Das Ende der Fahnenstange ist erreicht.
Ob im Vermietungsbereich, im Verkehrssektor oder im Versorgungsbereich. Die Infrastruktur der Insel ist am Limit. Hinzu kommen Europas Großbaustellen Belt- und Sundquerung. Sie werden über Jahre unser Bild nach außen prägen und uns Insulaner*Innen gesamtgesellschaftlich herausfordern und verändern.
Es warten gewaltige Aufgaben auf uns, die ich mit Ihnen gemeinsam meistern möchte, um uns eine lebenswerte und zukunftsfähige Perspektive für die Insel zu schaffen. Nur gemeinsam, auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft) aufbauend, ist dies möglich.
Der Tourismus ist primärer Treiber unseres wirtschaftlichen Schaffens und wird es bleiben. Die angrenzenden Wirtschaftszweige profitieren von einem florierenden Tourismus. Das vergangene Jahr hat jedoch deutlich gezeigt, dass die Abhängigkeit von einem Wirtschaftsbereich auch mit Problemen verbunden ist.
Ein qualitativer Tourismus muss sich synergetisch in vorhandene Wirtschaftsfelder einfügen. Es gilt vorhandene, nicht touristisch geprägte, saisonal unabhängige Wirtschaftsfelder zu stärken. Im Hinblick auf die laufende digitale Revolution bieten sich innovative Möglichkeiten. Insbesondere der demografische Wandel kann so als Chance im Gesundheits- und Pflegesektor genutzt werden. Einen dauerhaften Wirtschaftsaufschwung durch die kommende Beltquerung gilt es zu gestalten und die Risiken zu minimieren. Alle kommenden Aktivitäten im Bereich Wirtschaft werde ichauf positive Auswirkungen auf Gesellschaft und Natur prüfen.
Beltquerungsrisiken minimieren und Chancen nutzen
Mittelfristig 500 Wohnungen, langfristig 1500 Wohnungen, bezahlbar
Innenstadtkonzept für und mit Selbstständigen entwickeln
Landwirtschaft wertschätzen und unterstützen
Windkraft als Wirtschaftsfaktor begreifen und moderat Raum geben
Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Bereichen Gesundheit und Pflege
Ausbildungspotenzial schaffen
Zukunftstechnologie 5G inselweit
Gewerbegebiete nach Bedarf, ökologisch vertretbar
Recherche- und Datenbank zur Wirtschaftsförderung
Einrichtung eines Coworkingspace
Mitreden. Mitgestalten. Mitentscheiden. Demokratie lebt von der Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger an politischen Entscheidungsprozessen. Verwaltung und Politik haben den Auftrag, transparent und gesamtgesellschaftlich zum Wohle aller Bürger*Innen zu agieren.
Um wirklich alle auf diesem Weg mitzunehmen, braucht es die nötige Infrastruktur und Qualitätskriterienfür Bürgerbeteiligung. Engagierte Bürger*Innen müssen Raum haben, mit ihren Ideen die Zukunft Fehmarns zu gestalten. Jede und jeder ist eingeladen, sich aus ihrem/seinem Lebensbereich heraus an der Gestaltung gesellschaftlicher Themen zu beteiligen. Alle sind Teil des Ganzen und somit gefordert, und ich als Verwaltungschef werde transparent, verlässlich und verbindlich Projekte und Prozesse moderieren.
Bürgerfreundliche/-nahe Digitalisierung der Verwaltung
Beteiligungsstrukturen schaffen
Ehrenamt, Vereine und Verbände einbinden und stärken
Ortsteilentwicklung vorantreiben
Familienfreundliche Strukturen schaffen
Jugendparlament verstärkt an der Politik partizipieren lassen
Bürgersprechstunden/-versammlungen einrichten
Jugendpflege räumlich und personell ausbauen
Kunst im öffentlichen Raum sichtbar machen
Die Herausforderungen sind gerade für uns Insulaner bedeutsamer geworden. Insbesondere in den Bereichen Energie, Tourismus, Landwirtschaft, Wohnungsbau und Verkehr muss Umwelt- und Klimaschutz eine größere Rolle spielen. Durch Aufklärung, Anreize und Aufzeigen alternativer Handlungsoptionen soll zum Umdenken und zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung angeregt werden. Ich möchte, dass wir uns alle sowohl als Teil des Problems als auch der Lösung begreifen!
Der schonende Umgang mit unseren inselweiten Ressourcen ist aus meiner Sicht verpflichtend für alle Bereiche. Einen Anfang haben wir in der Stadtvertretung mit dem Beschluss zur Klimaneutralität bis 2030 und der Erstellung von strategischen Zielen gemacht. Die Fortschreibung und Konkretisierung der strategischen Ziele ist für mich eine Maxime; sie müssen unser aller moralischer Handlungsleitfaden sein. Nun heißt es, diese Beschlüsse auch proaktiv in die Tat umzusetzen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität möchte ich alle Bürger*Innen und die Wirtschaft mitnehmen. Diesen Prozess werde ich als impulsgebender Moderator in Gang setzen, fördern und begleiten.
CO2-neutrale Stadt bis 2030
Problembewusstsein schärfen
Bürgerwald etablieren
Biodiversität fördern
Neuversiegelung bis 2030 stoppen
energetische Gebäudesanierung
Regelmäßige Informationsveranstaltung zu gesellschaftlich relevanten Themen
Mobilität und Erreichbarkeit sind zentrale Voraussetzungen für Teilhabe, wirtschaftlichen Austausch, Beschäftigung und Wohlstand in unserer Gesellschaft. Gleichzeitig geht mit dem derzeitigen Verkehr eine hohe Belastung für Mensch und Umwelt einher. Der Individualverkehr muss gesteuert, vernetzt, reduziert und somit klimaneutraler werden. Zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele 2030 ist es dringend notwendig, sozialverträglich und finanzierbar zu handeln. Hierfür benötigen wir ein inselweites und digitales Verkehrskonzept für den fließenden und ruhenden Verkehr. Eine zielgenaue Infrastruktur und ein nachfrageorientiertes Angebot sollen allen Verkehrsteilnehmer*Innen ermöglicht werden.
Hierbei spielt die Stadt als Hauptverantwortlicher eine entscheidende Rolle. Das bedeutet für die kommunale Praxis, dass es nicht ausreicht, isolierte Lösungen bezüglich Mobilität zu kreieren. Vielmehr muss ein gesamter Rahmen für nachhaltige, neue Mobilität entwickelt werden. Es geht darum, den Boden für eine Zukunft zu bereiten, sodass über den Individualverkehr hinaus gedacht und Mobilität als umfassende Dienstleistung verstanden wird.
Digitales und inselweites Verkehrskonzept
Autonomes Fahren
Bürgerbus stärken
E-Säulen-Ladeinfrastruktur schaffen
Rad- und Fußwegenetz ausbauen
Barrierefreie Mobilität
Kernwegenetz aktualisieren
Verschiedene Säulen der Mobilität nutzen
App für alle und alles!
Der Tourismussektor ist der wirtschaftliche Treiber unserer Insel. 600 Millionen Euro Umsatz werden auf Fehmarn direkt oder indirekt durch ihn ausgelöst! Die Frage lautet jedoch: Welchen Tourismus wollen wir auf lange Sicht? Die Strategie muss sein, mehr Qualität im Tourismus zu generieren. Ein verantwortungsvoller Tourismus, an dem die Gesellschaft, die Ökologie und die Wirtschaft gleichermaßen partizipieren, ist leistbar.
Unser Potential sind Natur und Kultur – für den Tourismus soll beides erreichbar sein und gleichzeitig erhalten bleiben. Das kann nur gelingen, wenn Urlaubsreisen sozialverträglich und ökologisch nachhaltig werden und für die Akteure lukrativ bleiben. So können auch die Bürger*Innen profitieren. Eine umfassende Akzeptanz des Tourismus in der Bevölkerung wird nur erreicht, wenn sich alle an den positiven Effekten im Bereich der Infrastruktur, der Stärkung der Kaufkraft, attraktiver Ortsteile und eines gemeinschaftlichen Zusammenhalts erfreuen können. Ich werde die neue nachhaltige Tourismusstrategie umsetzen.
Zukunftsfähige, nachhaltige Tourismusstrategie
Vereinbarkeit von Tourismus und Naturschutz
Tourismusakteure als Träger gesamtgesellschaftlicher Verantwortung
Schaffung von Gemeinsinn aller Akteure
Innovative Urlaubsmodelle schaffen
Tourismussaison zeitlich breiter aufstellen